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Kooperationen für den Kinderschutz
hinzugefügt am 17-11-2011
LVR-Fachkonferenz "Netze der Kooperation - Kinderschutz in gemeinsamer Verantwortung von Schule und Jugendhilfe" / Gesetzlicher Schutzauftrag zum Wohle der Kinder / Regelungen bei Hinweisen auf Kindeswohlgefährdung und neue Netzwerke diskutiert

Köln. 17. November 2011. Seit der Verankerung des Kinderschutzes in Sozialgesetzbuch VIII und Schulgesetz NRW, haben sich Jugendhilfe und Schulen auf den Weg gemacht, Kindeswohlgefährdungen konsequent und systematisch nachzugehen. Verstärkt wird dieser Schutzauftrag auch durch das neue Bundeskinderschutzgesetz, das die Kooperation von Institutionen und Professionen als zentrales Element des Kinderschutzes ansieht. "Kinderschutz in gemeinsamer Verantwortung von Schule und Jugendhilfe" heißt die Fachkonferenz, zu der das Landesjugendamt des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) eingeladen hatte. Rund 110 Akteure aus dem schulischen Bereich und aus Jugendämtern kamen in Köln zusammen und diskutierten anhand von Vorträgen und Praxisbeispielen, wie der Kinderschutz als gemeinsame Aufgabe weiter vorangetrieben werden kann.

Oftmals sind es Lehrerinnen und Lehrer, die erste Hinweise auf Vernachlässigungen bei Kindern erkennen. Festigt sich der Verdacht, ist dieser zugleich mit Unsicherheiten verbunden, falsche oder unbegründete Schritte einzuleiten. Hier sollen die Jugendämter beratend tätig werden, um gemeinsam mit den Schulen eine optimale Hilfe für Kinder und Familien zu finden. Dazu bedarf es sowohl Vereinbarungen innerhalb der Schulen, wie auch zwischen Schulen und Jugendämtern, die die Anhaltspunkte für das Erkennen von Kindeswohlgefährdung und die Vorgehensweisen festlegen sowie Kontaktpersonen in beiden Systemen benennen. Neben der notwendigen Regelung des Ernstfalls bei Hinweisen auf Kindeswohlgefährdung haben die Akteure der Fachkonferenz gleichermaßen den Aufbau nachhaltiger Strukturen der künftigen Zusammenarbeit in den Blick genommen.

"Kern der Arbeit des LVR-Landesjugendamtes ist der Schutz des Kindeswohls. Daher legen wir besonderen Wert darauf mit Beratung und Fortbildung zu unterstützen - ob in Schulen, Jugendämtern oder bei freien Trägern. Die Veranstaltung ist ein wichtiger Schritt, bestehende Kooperationen weiter voranzubringen und neue zu schaffen", so LVR-Jugenddezernent Reinhard Elzer.

Der LVR hat die Veranstaltung gemeinsam ausgerichtet mit dem Ministerium für Schule und Weiterbildung NRW, dem Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW, den Bezirksregierungen Düsseldorf und Köln sowie dem Landschaftsverband Westfalen-Lippe und der Serviceagentur "Ganztägig lernen NRW"/Institut für soziale Arbeit e.V. Münster. Die Fachkonferenz fand im Rahmen der Tagungsreihe "Netze der Kooperation" in Köln statt. Mit ihr wird bereits seit 1997 die Zusammenarbeit von Jugendhilfe und Schule jährlich zum Thema gemacht.