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Mangel an Sonderpädagogen spaltet die junge Generation
hinzugefügt am 09-01-2012
Bonn, 09. Januar 2012 - Nach Ansicht des BDH Bundesverband Rehabilitation wird der Mangel an Sonderpädagogen zu einer weiteren Spaltung des Schulwesens in Regel- und Sonderschulen führen.

Nach wie vor besuchen etwa 80 Prozent der Kinder mit Handicap eine Sonderschule. Die Bundesvorsitzende des Sozialverbandes, Ilse Müller, wünscht sich für das Jahr 2012 ein deutliches Zeichen der Kultusminister zur Förderung der Inklusion:

?Erfolgreiche Inklusion beginnt erfahrungsgemäß bereits in Kindergärten und Schulen. Hier wird der Grundstein einer werteorientierten Gesellschaft gelegt und das Zukunftsmodell eines offenen Miteinander am ehesten zum Erfolg gebracht Eine erfolgreiche Bildungspolitik muss sich daran messen lassen, ob es gelingt, Menschen mit Behinderungen in einer barrierefreien Umwelt faire Erfolgschancen im Leben zu bieten. Im schulischen Bereich mangelt es allerdings an sonderpädagogischen Fachlehrkräften. Dieser Missstand muss zügig über entsprechende Lehrangebote an Hochschulen behoben werden, denn der Inklusionsprozess wird ohne sonderpädagogisches Lehrpersonal an den Schulen scheitern.?

Der Sozialverband fordert von Lehrkräften die Bereitschaft, sich kontinuierlich weiterzubilden, um den Anforderungen eines inkludierten Unterrichts gerecht zu werden. Chancengerechtigkeit ließe sich nach Ansicht des Verbandes in erster Linie im Bildungsbereich gewährleisten. Es dürfe niemand auf dem Weg zurückgelassen werden.

"Das Zusammenspiel aus sozialer Interaktion unter behinderten und nicht behinderten Schülern und konventioneller Wissensvermittlung wird in der Schule von Morgen selbstverständlich komplexer sein. Darauf müssen vor allem die Lehrkräfte vorbereitet sein, da sie den Löwenanteil der Ausbildung zu tragen haben. An dieser Stelle darf nicht gespart werden. Autonome Lebensgestaltung und die freie Entfaltung der Persönlichkeit besitzen höchste Priorität. Da müssen ausreichend Kapazitäten an den Schulen bereitstehen", so Ilse Müller.

ÃœBER DEN BDH BUNDESVERBAND REHABILITATION

Der BDH ist die größte deutsche Fachorganisation auf dem Gebiet der Rehabilitation von neurologischen Patienten. Weiterhin bietet der BDH rechtliche Beratung und professionelle Vertretung vor Behörden und den Instanzen der Sozialgerichtsbarkeit sowie ehrenamtliche soziale Betreuung an. Die stationäre neurologische Rehabilitation nimmt einen wichtigen Stellenwert innerhalb des Leistungsangebotes des BDH ein, um Menschen nach einem Unfall oder sonstiger neurologischer und geriatrischer Krankheit Unterstützung auf dem Weg zurück ins Leben zu bieten. Der BDH hat in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet der neurologischen Rehabilitation Pionierarbeit geleistet und Einrichtungen gegründet, die bis heute Maßstäbe setzen und von allen gesetzlichen und privaten Krankenkassen, den Berufsgenossenschaften, Rentenversicherungen und Versorgungsämtern sowie der Bundesanstalt für Arbeit in Anspruch genommen werden. In der Trägerschaft des BDH befinden sich heute fünf über ganz Deutschland verteilte neurologische Kliniken. Dazu kommen das Rehabilitationszentrum für Jugendliche in Vallendar und das Neurologische Therapie- und Beratungszentrum Ortenau in Offenburg.

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V.i.S.d.P.: Ilse Müller