Zurück : Infocenter : Nachricht
Zwei Jahre telefonische Anlaufstelle fĂĽr von sexueller Gewalt Betroffene
hinzugefügt am 28-05-2012
Rund 24.000 Anrufe und 3.500 Briefe sind seit dem Start der telefonischen Anlaufstelle im Mai 2010 eingegangen.

Berlin, 26.05.2012. Vor zwei Jahren, am 28.05.2012, startete die telefonische Anlaufstelle der ehemaligen Missbrauchsbeauftragten der Bundesregierung, Dr. Christine Bergmann, Bundes-ministerin a.D., als zentrale und unabhängige Anlaufstelle für Betroffene von sexueller Gewalt. Sie wurde eingerichtet, um Betroffenen Gehör zu schenken und ihre Anliegen und Forderungen an Politik und Gesellschaft in den Abschlussbericht der Unabhängigen Beauftragten und die Arbeit des Runden Tisches „Sexueller Kindesmissbrauch“ einfließen zu lassen.

„Die Fortführung der telefonischen Anlaufstelle auch nach Ende der Amtszeit der ehemaligen Beauftragten und des Runden Tisches war eine der zentralen Forderungen von Betroffenen und ein wichtiges Signal für sie, auch weiterhin gehört zu werden“, sagte Johannes-Wilhelm Rö-rig, Unabhängiger Beauftragter für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs, heute an-lässlich des zweijährigen Bestehens der Anlaufstelle, „auch weiterhin bildet sie einen wichtigen Bestandteil meiner Arbeit und ist neben dem Jour Fixe mit Betroffeneninitiativen ein wichtiges Instrument des Austausches und des Kontaktes mit Betroffenen.“

Bisher haben sich rund 27.500 mal Menschen an die Anlaufstelle gewendet. Es gab bisher 24.000 telefonische Kontaktversuche, von denen rund 13.000 angenommen werden konnten, sowie 3.500 Briefe. Die Gespräche in der telefonischen Anlaufstelle, die von erfahrenen Fach-kräften aus dem Bereich Therapie, Beratung oder Sozialpädagogik geführt werden, haben eine durchschnittliche Länge von ca. 20 Minuten, einige gehen bis zu 2 Stunden. Die meisten Anru-fenden sind Betroffene, aber es melden sich auch Angehörige von Betroffenen oder Fachkräfte, die weiterführende Hilfen vor Ort oder Informationen zur Thematik suchen.

„Für viele Betroffene ist die telefonische Anlaufstelle ein wichtiger Anker, um sich erstmals einem anderen Menschen anzuvertrauen oder im Dschungel der gesetzlichen Hilfen eine erste Orientierung zu finden“, betonte Rörig, „noch immer gehen täglich rund 10 Anrufe ein, viele Betroffene rufen auch mehrmals an, sie suchen Stabilität in ihrem oft nur schwer zu bewälti-genden Alltag.“

Ein Online-Hilfeportal, das derzeit bei dem Unabhängigen Beauftragten entwickelt wird und in dessen Entwicklung auch Beratungsstellen und Betroffene einbezogen werden sollen, wird mit der telefonischen Anlaufstelle eine wichtige Lotsenfunktion in der Vielzahl der Hilfesysteme übernehmen.

Telefonische Anlaufstelle für Betroffene: 0800 – 22 55 530 (kostenfrei)

Ă–ffnungszeiten:
Montag 8 bis 14 Uhr
Dienstag, Mittwoch, Freitag 16 bis 22 Uhr
Sonntag 14 bis 20 Uhr