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Freiwillige werden wieder nach Hause geschickt
hinzugefügt am 29-06-2012
Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. hält die Begrenzung beim Bundesfreiwilligendienst für Sparen an der falschen Stelle und fordert eine schnelle fraktionsübergreifende Verständigung, damit die erforderlichen Haushaltsmittel bedarfsgerecht aufgestockt werden können.

Berlin - Der vor einem Jahr zum 1. Juli 2011 eingeführte neue Bundesfreiwilligendienst (BFD) wurde innerhalb kürzester Zeit so gut nachgefragt, dass viele Freiwillige derzeit nicht aufgenommen werden können, weil die Haushaltsmittel für die pädagogische Begleitung und die administrative Abwicklung erschöpft sind. Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V hält das für ein falsches Signal an die Einsatzstellen und die vielen Engagierten.

„Ein abrupter Stopp kann sich dauerhaft nachteilig auf die Motivation von Freiwilligen, Einsatzstellen und Trägern auswirken. Zum ersten Jahrestag des Bundesfreiwilligendienstes ist die Kontingentierung der Einsatzstellen durch die Bundesregierung ein denkbar schlechtes Signal. Dass viel Geld zur Rettung der Banken oder in ein von vielen abgelehntes Betreuungsgeld eingesetzt wird, aber kein Geld für das für unseren sozialen Zusammenhalt so wichtige Engagement locker gemacht werden kann, können viele Bürgerinnen und Bürger nicht verstehen. Wer sich engagieren will, darf nicht abgewiesen werden“, sagt Michael Löher, Vorstand des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V. Der Deutsche Verein fordert deshalb ausreichende Haushaltsmittel für die Freiwilligendienste und eine entsprechende fraktionsübergreifende Politik.

Freiwilligendienste sind eine Form des bürgerschaftlichen Engagements neben anderen. Alle diese bürgerschaftlichen Betätigungen leisten einen wichtigen Beitrag für die soziale Gemeinschaft und für eine demokratische Gesellschaft. Die unerwartet hohe Nachfrage im Bundesfreiwilligendienst bei gleichzeitig anhaltend hoher Nachfrage in den lange bewährten Jugendfreiwilligendiensten ist eine positive Entwicklung und zeigt die große Bereitschaft von Menschen aller Altersgruppen, sich für die Gemeinschaft zu engagieren.

„Das darin liegende Potential muss genutzt und gefördert werden, um den beschrittenen Weg zu einer ‚Kultur der Freiwilligkeit‘ weiter gehen zu können. Es ist Zeit für einen neuen Gesellschaftsvertrag. Die Politik muss die Weiterentwicklung einer lebendigen Bürgergesellschaft durch entsprechende Rahmenbedingungen unterstützen und mitgestalten“, so Löher.

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist das gemeinsame Forum von Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer und von den Vertretern der Wissenschaft für alle Bereiche der sozialen Arbeit und der Sozialpolitik. Er begleitet und gestaltet durch seine Expertise und Erfahrung die Entwicklungen u.a. der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, der Sozial- und Altenhilfe, der Grundsicherungssysteme, der Pflege und Rehabilitation.