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Internationaler Tag der Menschen mit Behinderung
hinzugefügt am 03-12-2014
Selbstbestimmung fördern – Arbeitsmarktchancen schaffen

Bonn, 3. Dezember 2014 - Der 3. Dezember ist auch in diesem Jahr eine unüberhörbare Ermahnung an unsere Gesellschaft, Fragen der Teilhabe nicht aus den Augen zu verlieren. Vieles liege im Argen, doch das Engagement in der Mitte der Gesellschaft wachse, so Ilse Müller, Vorsitzende des Sozialverbandes BDH Bundesverband Rehabilitation:

„Der Tag der Menschen mit Behinderung wirft manch trauriges Schlaglicht auf den Fortgang gesellschaftlicher Teilhabe. Nach wie vor fehlt es an fairen Chancen für behinderte Menschen in den entscheidenden Bereichen unserer Gesellschaft. Dies gilt vor allem für unsere Arbeitswelt. Selbstbestimmung und Zugang zum gesellschaftlichen Alltag finden über Jobs auf dem ersten Arbeitsmarkt statt. Hier stehen Menschen mit Handicap zu oft vor verschlossenen Pforten. Sie sind die großen Verlierer des oft gefeierten Jobwunders.“ Dabei biete die moderne Erwerbswelt mit individualisierten technologischen Hilfsmitteln und dezentraler Kommunikation beste Beschäftigungspotenziale, die aus Unverständnis vor allem in den Unternehmen bei weitem nicht ausgeschöpft werden, so Müller:

„Die manifestiert hohe Arbeitslosigkeit unter Schwerbehinderten von etwa 15 Prozent zeigt, dass unsere Gesellschaft nach wie vor einer Herkulesaufgabe steht. Faire Jobchancen müssen hart erkämpft werden. Es wird Zeit, dass sich die Wirtschaft bewegt. Nach wie vor kaufen sich etwa 60 Prozent der Betriebe von der Beschäftigungspflicht frei. Es gilt, Vorbehalte und Vorurteile im gemeinsamen Diskurs abzubauen. Das Engagement der Arbeitsagenturen, die mit Informationsveranstaltungen über Beschäftigungschancen eines inklusiven Arbeitsmarktes informieren, ist zu begrüßen und kann uns dabei helfen, die Beschäftigungsquote von Menschen mit Behinderung dauerhaft zu erhöhen. Es ist vorwiegend eine Querschnittaufgabe aus Inklusionspolitik, sowie Familien- und Arbeitsmarktpolitik, Barrieren einzureißen und selbstbestimmtes Leben zu einem realistischen Ziel politischen Handelns zu machen. Vieles bleibt nebulös, die Politik umkreist konkrete Vorhaben seit vielen Jahren. Mittel für einen öffentlichen Beschäftigungssektor als Brücke in den ersten Arbeitsmarkt werden seit Jahren zusammengestrichen.“



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Ãœber den BDH Bundesverband Rehabilitation
Der BDH ist die größte deutsche Fachorganisation auf dem Gebiet der Rehabilitation von neurologischen Patienten. Weiterhin bietet der BDH rechtliche Beratung und professionelle Vertretung vor Behörden und den Instanzen der Sozialgerichtsbarkeit sowie ehrenamtliche soziale Betreuung an. Die stationäre neurologische Rehabilitation nimmt einen wichtigen Stellenwert innerhalb des Leistungsangebotes des BDH ein, um Menschen nach einem Unfall oder sonstiger neurologischer und geriatrischer Krankheit Unterstützung auf dem Weg zurück ins Leben zu bieten. Der BDH hat in Deutschland nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Gebiet der neurologischen Rehabilitation Pionierarbeit geleistet und Einrichtungen gegründet, die bis heute Maßstäbe setzen und von allen gesetzlichen und privaten Krankenkassen, den Berufsgenossenschaften, Rentenversicherungen und Versorgungsämtern sowie der Bundesanstalt für Arbeit in Anspruch genommen werden. In der Trägerschaft des BDH befinden sich heute fünf über ganz Deutschland verteilte neurologische Kliniken. Dazu kommen das Rehabilitationszentrum für Jugendliche in Vallendar und das Neurologische Therapie- und Beratungszentrum Ortenau in Offenburg.