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Migrationshintergrund hat geringe Auswirkung auf Internetnutzung
hinzugefügt am 19-09-2008
Studie der Initiative D21 zeigt: Keine „Parallelgesellschaft“ bei der Internetnutzung

Berlin, 18. September 2008 – Die Sonderauswertung des (N)ONLINER Atlas 2008 „Internetnutzung und Migrationshintergrund in Deutschland“ verdeutlicht: Bei Personen mit und ohne Migrationserfahrung ist der Unterschied bei der Internetnutzung gering. Der Migrationshintergrund allein ist damit kein Merkmal der digitalen Spaltung, wie oft vermutet wird. Alter, Bildungsabschluss und Einkommen wirken in ähnlicher Weise auf die Nutzung wie bei der Bevölkerung ohne Migrationshintergrund.

Die Sonderauswertung zeigt zum ersten Mal die Internetnutzung nach Personen ohne, mit eigener und mit Migrationserfahrung der Eltern. Deutlich ähnlicher ist dabei das Nutzungsverhalten von Personen ohne Migrationshintergrund und Personen, deren Eltern über Migrationserfahrung verfügen.

Dies zieht sich durch die ganze Studie, auch wenn sich bei der ersten Betrachtung der Zahlen zeigt, dass Befragte ohne Migrationshintergrund das Internet mit 64,3 Prozent seltener nutzen als Befragte mit eigener Migrationserfahrung (66,8 Prozent) oder Migrationserfahrung der Eltern (75,3 Prozent). Allerdings relativiert sich dieses Ergebnis wenn der Faktor „Alter“ hinzugezogen wird. Die Gruppe der Personen ohne Migrationshintergrund ist im Durchschnitt zehn Jahre älter. Und schon im (N)ONLINER Atlas 2008 wurde deutlich: je höher das Alter, desto geringer die Internetnutzung. Beim direkten Vergleich innerhalb der Altersgruppen lassen die geringen Unterschiede daher keine abgehängte Bevölkerungsgruppe vermuten.

„Wir freuen uns, dass es so etwas wie eine ‚Parallelgesellschaft’ bei der Internetnutzung nicht gibt. Das heißt aber nicht, dass wir uns auf diesen Ergebnissen ausruhen dürfen“, so Alf Henryk Wulf, Präsidiumsmitglied der Initiative D21. „Wenn wir die Ergebnisse detaillierter betrachten, erkennen wir Gruppen, die bei der Internetnutzung noch Förderung benötigen. Wir haben hier noch immer keine Chancengleichheit und werden als Initiative D21 weiterhin aktiv sein, um dies zu ändern.“

Staatsministerin Prof. Dr. Maria Böhmer, Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, unterstützt dies: „Ich möchte mich bei der Initiative D21 für ihre konstruktive Mitwirkung und ihre wichtigen Beiträge zur medialen Integration bedanken. Denn die Rolle der Medien bei der Integration ist nicht zu unterschätzen. IT-Technologie und multifunktionale Medien wie PC, Internet und Handy bergen erhebliche positive Potenziale für die Integration von Migrantinnen und Migranten, da die Nutzungsschwelle mittlerweile gering ist.“

Nachdem die Initiative D21 bereits mit der „IT-Roadmap zur gesellschaftlichen Integration“ die Möglichkeiten der Informations- und Kommunikationstechnologie (IKT) für den Integrationsprozess aufgezeigt hat, stellt die Sonderauswertung „Internetnutzung und Migrationshintergrund in Deutschland“ einen weiteren Schritt zum effektiven und sinnvollen Einsatz von IKT für die Integration von Migrantinnen und Migranten dar.

Die ausführliche Studie, durchgeführt von TNS Infratest, finden Sie online unter: www.nonliner-atlas.de. Darüber hinaus steht unter dem Link auch der (N)ONLINER Atlas 2008 zum Herunterladen zur Verfügung.



Projektleitung (N)ONLINER Atlas 2008:

Matthias Peterhans, TNS Infratest GmbH
t +49 (0)89 56 00 - 1909
f +49 (0)89 56 00 - 1437
e matthias.peterhans(at)tns-infratest.com
www.nonliner-atlas.de



Pressekontakt:

Daniel Ott
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Initiative D21
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e daniel.ott(at)initiatived21.de


(N)ONLINER Atlas 2008

Der „(N)ONLINER Atlas 2008“ ist eine Studie der Initiative D21, durchgeführt von TNS Infratest und unterstützt durch zahlreiche Sponsoren: Fujitsu Siemens Computers, Microsoft Deutschland GmbH, FIDUCIA IT AG, TNS Infratest GmbH, Deutsche Telekom AG, Wolters Kluwer Deutschland GmbH, Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Im achten Jahr seines Erscheinens beleuchtet der (N)ONLINER Atlas erneut die Welt der Onliner, Nutzungsplaner und Offliner und verdeutlicht Unterschiede der Internetnutzung in Deutschland. Im Mittelpunkt der mit nahezu 50.000 Interviews deutschlandweit größten Studie stehen die Zahlen der Internetnutzung nach Bundesland, Regierungsbezirk, Alter, Geschlecht, Einkommen, Bildungsstand und Beschäftigung. Die Internetnutzung wird auch in diesem Jahr nach Postleitzahlengebieten ausgewiesen.



Initiative D21

Die Initiative D21 ist Europas größte Partnerschaft von Politik und Wirtschaft für die Informationsgesellschaft. Sie umfasst ein parteien- und branchenübergreifendes Netzwerk von 200 Mitgliedsunternehmen und -institutionen sowie politischen Partnern aus Bund, Ländern und Kommunen. Ihr Ziel ist es, die Informationsgesellschaft in Deutschland des 21. Jahrhunderts zu stärken. Mit ihren gemeinnützigen Projekten setzt sich die Initiative D21 dabei insbesondere für mehr "Digitale Integration", "Digitale Kompetenz" und "Digitale Exzellenz" ein. Weitere Informationen unter www.initiatived21.de.