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Bereits Kinder nutzen zunehmend soziale Netzwerke und stellen persönliche Daten ins Internet
hinzugefügt am 24-02-2011
Veröffentlichung der KIM-Studie 2010 zum Medienumgang 6- bis 13-Jähriger

Stuttgart, 21. Februar 2011 – Insgesamt 57 Prozent der Kinder zwischen sechs und 13
Jahren nutzen zumindest selten das Internet. Die KIM-Studie belegt dabei eine deutliche
Zunahme der Nutzung sozialer Netzwerke: Mittlerweile nutzen 43 Prozent der
sechs- bis 13-jährigen Internetnutzer regelmäßig Communities (2008: 16 Prozent).
Auch die Liste der beliebtesten Internetseiten wird von einem sozialen Netzwerk angeführt.
Im Zuge der Verbreitung von Online-Communities werden auch verstärkt persönliche
Daten preisgegeben. 29 Prozent der Kinder, die das Internet nutzen, haben Fotos
oder Filme von sich eingestellt. 22 Prozent haben auch Bilder von ihrer Familie
und/oder Freunden veröffentlicht. Dies sind Ergebnisse der aktuellen KIM-Studie 2010
(Kinder + Medien, Computer + Internet) des Medienpädagogischen Forschungsverbundes
Südwest (mpfs), die heute veröffentlicht wurde.
Nach Schätzung der befragten Haupterzieher verbringen die Sechs- bis 13-Jährigen
durchschnittlich 24 Minuten pro Tag im Internet. Die Eltern stehen dem Internet häufig
mit zweigeteilter Meinung entgegen: 59 Prozent stimmen der Aussage zu, dass das
Internet Kinder zu „Stubenhockern“ macht, dennoch finden 60 Prozent „Kinder sollten
so früh wie möglich an Computer gewöhnt werden“. Über drei Viertel der Haupterzieher
meinen, dass Kindern der Umgang mit Computer und Internet in der Schule vermittelt
werden sollte.
Ein Viertel der Sechs- bis 13-Jährigen will nicht mehr auf Computer und Internet verzichten.
Diese Affinität zu PC und Onlinediensten nimmt mit dem Alter deutlich zu:
Während nur sechs Prozent der jüngsten Kinder (sechs und sieben Jahre) PC/Internet
als unentbehrlich ansehen, sind es bei den Zwölf- bis 13-Jährigen 41 Prozent. Komplementär
dazu entwickelt sich die Bindung an den Fernseher: Während drei Viertel der
Sechs- bis Siebenjährigen nicht auf dieses Medium verzichten wollen, sind es bei Kindern
zwischen zwölf und 13 Jahren nur noch 40 Prozent. Insgesamt ist das Fernsehen
aber weiterhin das zentrale Medium für Kinder: Drei Viertel der Sechs- bis 13-Jährigen
sehen jeden oder fast jeden Tag fern und die durchschnittliche Nutzungsdauer pro Tag
beträgt nach Angaben der Haupterzieher 98 Minuten.
Die Studienreihe KIM wird vom Medienpädagogischen Forschungsverbund Südwest
(mpfs) seit 1999 durchführt. Die repräsentative Studie bildet das Medienverhalten der
Sechs- bis 13-Jährigen in Deutschland ab. Für die KIM-Studie 2010 wurden rund 1.200
Kinder und deren Haupterzieher im Frühsommer 2010 zu ihrem Mediennutzungsverhalten
befragt. Der mpfs präsentiert sich vom 22.02. – 26.02.2011 auf der didacta, Europas
größter Bildungsmesse, in Stuttgart (Halle 9, Stand Nr. 9A51).
Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest ist eine Kooperation
der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg (LFK) und der
Landeszentrale für Medien und Kommunikation Rheinland-Pfalz (LMK). Die
Durchführung der Studie erfolgt in Zusammenarbeit mit dem Südwestrundfunk
(SWR).

Bei Fragen steht Ihnen Thomas Rathgeb, Fon 0711/6 69 91-52 zur Verfügung.

Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest (mpfs)
Ltg.: Peter Behrens (LMK), Thomas Rathgeb (LFK)
c/o Landesanstalt für Kommunikation, Reinsburgstr. 27, 70178 Stuttgart
Fon: 0711/6 69 91-52 · Fax: 0711/6 69 91-11

Weitere Informationen des mpfs finden Sie auch im Internet unter http://www.mpfs.de/