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Neue Ausbildung Systemischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten in Berlin
hinzugefügt am 21-03-2012
Anlässlich einer neuen, der bundesweit zweiten Ausbildung systemischer Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten fordert der Fachverband DGSF, systemische Familientherapie als "Krankenkassenverfahren" zuzulassen.

Als zweites Ausbildungsinstitut in Deutschland hat die Gesellschaft für
Systemische Therapie in dieser Woche einen Ausbildungsgang zum Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapeuten mit dem Vertiefungsgebiet Systemische Therapie
gestartet. Die GST ist akkreditiertes Weiterbildungsinstitut der DGSF - der
Deutschen Gesellschaft für Systemische Therapie, Beratung und
Familientherapie. Seit Einstufung der Systemischen Therapie als
wissenschaftlich anerkanntes Psychotherapieverfahren im Dezember 2008 durch
den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie sind Approbationsausbildungen
in diesem Verfahren möglich, auch wenn die ambulanten Behandlungen nicht von
den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt werden.


Zuständig für die Zulassung von Psychotherapieverfahren zur ambulanten
Behandlung als Leistung der gesetzlichen Krankenkassen ist der Gemeinsame
Bundesauschuss. "Der Gemeinsame Bundesauschuss muss möglichst bald
Systemische Therapie als ,Krankenkassenverfahren' zulassen", fordert Prof.
Dr. Jochen Schweitzer, Vorsitzender der DGSF. Gerade bei Kindern und
Jugendlichen sei ein "systemisches Vorgehen", also die Einbeziehung von
Familie und Umfeld in die Behandlung, besonders erfolgversprechend.
Gleichzeitig herrscht ein großer Mangel bei den zugelassenen Therapeuten für
Kinder- und Jugendliche. Entsprechend lang sind Wartelisten und Wartezeiten
für einen Behandlungsplatz. "Es ist höchste Zeit, dass systemische
Familientherapie als international anerkanntes und hochwirksames Verfahren
auch in Deutschland insbesondere für die Behandlung von Kindern und
Jugendlichen bewilligt wird", kommentiert Schweitzer die Situation.
Zahlreiche Studien zum Beleg der Wirksamkeit Systemischer Therapie haben die
systemischen Fachgesellschaften DGSF und SG (Systemische Gesellschaft) dem
Gemeinsamen Bundesauschuss schon vor längerer Zeit zur Verfügung gestellt.


Bei der GST, die als erstes systemisches Ausbildungsinstitut in den neuen
Bundesländern und Berlin eine staatliche Anerkennung erhalten hat, haben
jetzt zwölf angehende Kinder- und
Jugendlichenpsychotherapeuten/-psychotherapeutinnen ihre Therapieausbildung
begonnen. Die Ausbildung erfolgt in Kooperation mit verschiedenen
Fachkliniken (Asklepios Fachklinikum Lübben, AHG Klinikum
Beelitz-Heilstätten, Klinikum Frankfurt Oder, Asklepios Fachklinikum
Brandenburg, Helios Klinikum Berlin Buch, Martin Gropius Krankenhaus, St.
Josephs Krankenhaus, den Ruppiner Kliniken, dem Vivantes Klinikum Neukölln,
Psychiatrischen Klinik Lüneburg). Neun der zwölf kinder- und
jugendpsychiatrischen Kliniken in Berlin und Brandenburg unterstützen mit
ihren Kooperationsvereinbarungen die Möglichkeit im Vertiefungsgebiet
Systemische Therapie zu approbieren.


Als erstes Institut in Niedersachsen hatte die Ausbildungsstätte für
Psychotherapie am Center für lebenslanges Lernen der Universität Oldenburg,
ebenfalls anerkanntes DGSF-Weiterbildungsinstitut, Ende 2011 vom Land
Niedersachsen die staatliche Zulassung für die systemtherapeutische
Ausbildung nach dem Psychotherapeutengesetz erhalten. Die erste systemische
Approbationsausbildung in Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie hat im
April vergangenen Jahres beim "ifs" in Essen begonnen.


verantwortlich:
Bernhard Schorn, DGSF
Jakordenstraße 23, 50668 Köln
Fon (0221) 61 31 33 | Fax (0221) 9 77 21 94
E-Mail: schorn@dgsf.org