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„Ausbildung für alle jungen Menschen!“ Wann, wenn nicht jetzt, setzt der Ausbildungspakt dieses Ziel um?
hinzugefügt am 06-07-2011
Hinweise der Jugendsozialarbeit zum Ausbildungspakt 2011

Berlin, 6. Juli 2011. Der Berufsbildungsbericht 2011 zeigt deutlich: Auch im Jahr 2010 ist es nur knapp der Hälfte aller jungen Bewerber/-innen gelungen, direkt nach dem Schulabschluss eine Ausbildungsstelle zu finden – weiterhin bleiben viel zu viele junge Menschen langfristig ohne Ausbildungsabschluss. Anlässlich der morgigen Sitzung des Lenkungsausschusses des Ausbildungspaktes weist der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit auf die Gruppe von Jugendlichen hin, die seit Jahren am Ausbildungsstellenmarkt benachteiligt werden. Es fehlt weiterhin eine transparente Ausbildungsstatistik, die offen legt, dass mehr als ein Drittel aller Jugendlichen in Maßnahmen statt in Ausbildung sind. „Viele Probleme und Benachteiligungen am Ausbildungsmarkt bestehen bereits seit Jahren unverändert fort“, so Walter Würfel, der Sprecher des Kooperationsverbundes Jugendsozialarbeit. „Der demografische Wandel wird diese Probleme nicht lösen. Wir brauchen stattdessen endlich ausreichend Ausbildungsplätze und eine aktive Ausbildungsförderung. Wir hoffen, dass der Lenkungsausschuss für den Ausbildungspakt 2011 den richtigen Weg einschlägt.“

Der absehbare Fachkräftemangel kann nur mit neuen Initiativen in der Ausbildungsförderung und in der Fort- und Weiterbildung gering qualifizierter junger Erwachsener bewältigt werden. Anstelle geplanter Kürzungen in der aktiven Arbeitsmarktpolitik werden dringend weitere Mittel in der Ausbildungsförderung benötigt, damit auch Jugendliche mit schlechteren Ausgangsvoraussetzungen eine Ausbildung bewältigen. Hier wirbt der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit für Modelle wie die triale Ausbildung, bei der die Träger der Jugendberufshilfe den Betrieben und den Jugendlichen Begleitung und Unterstützung garantieren. Ebenso müssen ausbildungsbegleitende Hilfen stärker ausgebaut und genutzt werden. Auch die Angebote der außerbetrieblichen Ausbildung sind dringend auszuweiten, damit Warteschleifen ohne qualifizierende Abschlüsse nicht mehr notwendig sind.

Seit langem fordert der Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit eine gezielte Abstimmung im Übergangsgeschehen von der Schule in den Beruf: „Der Bund ist gefordert, endlich die vielfältigen Förderprogramme und Instrumente in seiner Verantwortung zu ordnen. Damit wäre schon ein notwendiger erster Schritt getan für eine besser strukturierte Förderung am Übergang Schule-Beruf“, so Walter Würfel.

Die Stellungnahme zum Berufsbildungsbericht 2011 steht unter www.jugendsozialarbeit.de/163 als Download zur Verfügung.

Kontakt:
Annika Koch

Referentin für Öffentlichkeitsarbeit
Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit

Chausseestr. 128/129
10115 Berlin
Tel. 030 / 288 789 59
Fax 030 / 288 789 55
E-Mail: annika.koch@jugendsozialarbeit.de
www.jugendsozialarbeit.de

Im Kooperationsverbund Jugendsozialarbeit haben sich die Arbeiterwohlfahrt (AWO), die Bundesarbeitsgemeinschaft Evangelische Jugendsozialarbeit (BAG EJSA) und die Bundesarbeitsgemeinschaft Katholische Jugendsozialarbeit (BAG KJS), die Bundesarbeitsgemeinschaft örtlich regionaler Träger der Jugendsozialarbeit (BAG ÖRT), DER PARITÄTISCHE Gesamtverband (DER PARITÄTISCHE), das Deutsche Rote Kreuz (DRK) und der Internationale Bund (IB) zusammengeschlossen. Sein Ziel ist es, die gesellschaftliche und politische Teilhabe von benachteiligten Jugendlichen zu verbessern.