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Caritas und Diakonie fordern menschlichen Umgang mit protestierenden Flüchtlingen
hinzugefügt am 28-08-2014
Berlin - Der Caritasverband für das Erzbistum Berlin und das Diakonische Werk Berlin-Brandenburg-Oberschlesische Lausitz fordern den Senat auf, die aktuellen Proteste der Flüchtlinge nicht noch durch die Verweigerung von Wasser und Medikamenten zu verschärfen.

Zurzeit erhalten die protestierenden Flüchtlinge auf dem Dach der Flüchtlingsunterkunft in der Gürtelstraße nach Informationen der kirchlichen Wohlfahrtsverbände weder Wasser noch die dringend benötigte medizinische Versorgung. „So darf man mit verzweifelten Menschen nicht umgehen“, sagt Caritasdirektorin Ulrike Kostka. Die aktuellen Proteste wurden durch die überraschende und kurzfristig angesetzte Frist zum Verlassen der Unterkünfte für 108 zurückgewiesene Flüchtlinge Dienstag früh ausgelöst. Erst am Montag erfuhren Flüchtlinge wie auch Caritas und Diakonie von dieser Frist. Damit verloren sie von heute auf morgen ihre Unterkunft.

Caritas und Diakonie haben die Vereinbarung mit dem Senat zur Beratung der Flüchtlinge immer so aufgefasst, dass eine Einzelfallprüfung der individuellen Schicksale in Berlin erfolgen soll. Die Ausländerbehörde hat aber lediglich eine formale Prüfung der Zuständigkeit vorgenommen und auf dieser Grundlage die Flüchtlinge kurzfristig auf die Straße gesetzt. „Das lehnen wir ab", sagen Caritasdirektorin Ulrike Kostka und Diakonievorstand Martin Matz

Die Flüchtlinge haben sich an die Vereinbarung mit dem Senat gehalten, auf seine Zusage auf Einzelfallprüfung in Berlin vertraut und den Oranienplatz freiwillig verlassen. Caritas und Diakonie fordern den Senat deshalb auf, dieser Erwartung gerecht zu werden.

Es ist ein Gebot der Menschlichkeit, die Not der protestierenden Flüchtlinge zu sehen und diese angemessen mit Wasser und Medikamenten zu versorgen. Caritas und Diakonie fordern den Senat auf, den Flüchtlingen übergangsweise eine Möglichkeit zur Übernachtung anzubieten und ihnen eine erneute Vorsprache bei der Ausländerbehörde im Rahmen des Oranienplatzverfahrens zu ermöglichen.

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