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Informationen und Hilfe bei Magersucht und Bulimie
hinzugefügt am 20-02-2009
Bundesfamilienministerium gibt BroschĂŒre fĂŒr Eltern, PĂ€dagogen und Provider heraus

Essstörungen wie Anorexie und Bulimie bilden eine immer grĂ¶ĂŸere Gefahr: Fast ein
Viertel (22 Prozent) der 11- bis 17-jÀhrigen MÀdchen in Deutschland leidet an
Magersucht (Anorexia nervosa) und Ess-Brech-Sucht (Bulimia nervosa) - Tendenz
steigend. Die Folgen sind gravierend, rund 20 Prozent der Betroffenen sterben.
VerschÀrft wird das Problem durch das Internet: Auf Websites und in Chatforen
werden Anorexie ("Ana") und Bulimie ("Mia") verharmlost oder verherrlicht und als
erstrebenswerter Lifestyle dargestellt.

Das Bundesministerium fĂŒr Familie, Senioren, Frauen und Jugend hat deshalb
gemeinsam mit der lĂ€nderĂŒbergreifenden Initiative "jugendschutz.net" eine
InformationsbroschĂŒre fĂŒr Eltern, pĂ€dagogische FachkrĂ€fte und Provider
entwickelt. Die BroschĂŒre mit dem Titel "Gegen Verherrlichung von Essstörungen im
Internet" erklÀrt Ursachen und Symptome der Krankheiten, zeigt die Folgen auf und
bietet Hilfe: Wie erkennt man eine Pro-Ana-Website? Wo gibt es Rat, wenn mein
Kind betroffen ist? Auch verantwortungsbewusste Internet-Anbieter werden
angesprochen: Sie finden VorschlÀge, wie sie mit Pro-Ana/Mia-Angeboten umgehen
können.

Essstörungen sind ein verzweifelter Ausdruck fĂŒr die Ablehnung der eigenen
körperlichen Entwicklung und Rolle im Übergang zum Erwachsenenalter. Betroffen
sind immer mehr und immer jĂŒngere Kinder, vor allem MĂ€dchen. Umfragen belegen,
dass sich inzwischen jede vierte Jugendliche zwischen 14 und 17 Jahren zu dick
fĂŒhlt (aber nur jeder achte Junge).

Vielen Eltern und PĂ€dagogen ist aber nicht bekannt, dass "Ana" und "Mia", wie
Magersucht und Bulimie in der Szene verniedlichend genannt werden, fĂŒr viele
Kinder und Jugendliche lÀngst zur "besten Freundin" geworden ist. Sie
unterschĂ€tzen die Gefahr und halten Essstörungen fĂŒr eine harmlose
Mode-Erscheinung. Die betroffenen Jugendlichen erkennen jedoch nicht, dass sie
krank sind und akzeptieren die gesundheitlichen Folgen des Hungerns um ihr
gefÀhrliches Körper- und Schönheitsideal zu erreichen. Der Austausch in
geschlossenen Internetzirkeln vermittelt ein gefĂ€hrliches Wir-GefĂŒhl, bei dem
sich die Nutzerinnen und Nutzer gegenseitig in ihrer verzerrten Wahrnehmung
bestÀtigen und der Bezug zur RealitÀt verloren geht.

Die BroschĂŒre "Gegen Verherrlichung von Essstörungen im Internet" erscheint im
Rahmen der ressortĂŒbergreifenden Initiative der Bundesregierung "Leben hat
Gewicht" (www.leben-hat-gewicht.de).



Bundesministerium fĂŒr Familie, Senioren, Frauen und Jugend
E-mail: poststelle@bmfsfj.bund.de
Internet: http://www.bmfsfj.de