Friedrich Karl Schmidt, Notizen aus Russland
Die siebzig Kurzgeschichten in den „Notizen aus Russland“ beruhen auf zwanzig Jahren Zusammenarbeit mit Hochschulen und Einrichtungen des Sozialbereichs in Russland bzw. der Sowjetunion. Das Riesenland ist von Gegensätzen und Widersprüchen geprägt. Andrej Bitow hat das Absurde als charakteristisch für die traditionelle russische Kultur bezeichnet, die immer unter unvorstellbaren Bedingungen existiert habe. Was Ausländern als skurril vorkommt, ist für Russen normal. Die Geschichten beruhen (bis auf vier) auf eigenen Erlebnissen, schildern das Land aus der Sicht eines Westlers, der dort gelehrt, Projekte geleitet, viele Freunde gefunden hat. Für den Aufbau der Fakultät Sozialarbeit wurde ihm von der Pomoren Universität Archangelsk der Ehrendoktor verliehen. Der erste Teil spielt in der UdSSR; die in der Sowjetzeit geprägte Mentalität lässt sich nicht abstreifen wie ein Hemd. Es sind komische, bittere, manchmal peinliche, selten tragische Geschichten. Wer sich im sozialen Bereich in Russland engagieren will, sollte das Buch lesen, um die Menschen besser zu verstehen.