Methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit

hinzugefügt: 26-11-2013
Grundlagen und Arbeitshilfen für die Praxis
Verlag: UTB GmbH, Stuttgart; Auflage: 5., vollst. überarb. Aufl. (Oktober 2013)
Broschiert: 269 Seiten. 1. Auflage erschien im Jahr 2004.
Sprache: Deutsch

ISBN-10: 382528557X
ISBN-13: 978-3825285579

Autorin
Prof. Dr. Hiltrud von Spiegel
lehrte an der FH Münster, Fachbereich Sozialwesen mit den Schwerpunkten: Theorien der Sozialen Arbeit, methodisches Handeln in der Sozialen Arbeit (incl. Qualitätsentwicklung und Selbstevaluation)
(Quelle: Buchseite 4, ungekürzt)

Ernst Reinhardt Verlag GmbH & Co KG
Gegründet vom Schweizer Ernst Reinhardt, ist der Verlag im Besitz der Gründerfamilie.
Profil: anspruchsvolle Titel für Theoretiker und Praktiker, hohes fachliches Niveau der Buchinhalte. Basis des Verlages: vertrauensvolle Zusammenarbeit mit seinen Autoren.
Seit 1972 ist der Verlag Mitglied bei der Uni-Taschenbücher GmbH (UTB).
UTB: Verlag, aber auch eine Arbeitsgemeinschaft von fünfzehn Verlagen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. Diese haben sich zusammengeschlossen, um unter der Marke UTB ein gemeinsames Lehrbuchprogramm zu publizieren.
(Quelle: Ernst Reinhardt Verlag und UTB auf Internetseiten, bearbeitet)

Verlagsangabe zum Buch
Das Standardlehrbuch bereits in 5. Auflage! "Berufliches Können" braucht zentrale, auch wissenschaftlich begründbare Arbeitsregeln. Oft fehlt Praktikern, aber auch den Studierenden das Rüstzeug für die Planung und Nachbereitung ihrer Arbeit. Berufliches Handeln erfolgt überwiegend intuitiv und mit Rückgriff auf Erfahrungen und Routine. Ob und warum dieses aber in einer gegebenen Situation angemessen ist, bleibt unklar.
Das Buch zeigt hier Auswege auf, indem es Anregungen für ein systematisch geplantes und am wissenschaftlichen Vorgehen orientiertes methodisches Handeln bietet. Es begründet und beschreibt Arbeitshilfen, die die berufliche Handlungsstruktur und die für Soziale Arbeit relevanten Wissensbestände in einen reflexiven Zusammenhang bringen.
(Quelle: Ernst Reinhardt Verlag, ungekürzt)

Entstehungshintergrund des Buches
Wozu noch dieses Buch, so die Autorin (Seiten 9 und 10) und verweist auf bereits erschienene dickleibigere Handbücher (z.B. Thole 2010: Grundriss Soziale Arbeit; Otto/Thirsch: Handbuch Sozialer Arbeit). Nehmen bisherige Schriften/Werke u.a. ein besonderes Ziel eine spezifische Adressengruppe in den Mittelpunkt, so nimmt dieses Buch die Aufgaben, Probleme oder Situationen der Fachkräfte in ihrer Praxis zum Ausgangspunkt.

Inhaltsverzeichnis
Im ersten Teil werden die Grundlagen methodischen Handelns erörtert. Es beschreibt das Handlungsfeld der Sozialen Arbeit und ihre Einordung (z. B. historisch) und die Hauptmerkmale beruflichen Handelns (z.B. „Doppeltes Mandat“).
Die Soziale Arbeit als Wissenschaft fundierter Praxis (u.a. Soziale Arbeit als Profession) über Handlungskompetenzen für die Soziale Arbeit (Persönliche, institutionelle Fehlerquellen) führen die Beiträge zur Darstellung des Methodischen Handeln (berufliches Können und das „Werkzeug“).
Im zweiten Teil werden der Werkzeugkasten für das methodische Handeln, die Arbeitshilfen, untergebracht in – je nach Arbeitsfeld – verschieden großen Fächern. Die Arbeitshilfen für die Gestaltung von Situationen (situatives Handeln, Handlungsplanung) nehmen den ersten Platz ein. Arbeitshilfen für die Hilfeplanung (Problemanalyse, Zielaushandlung) Arbeitshilfen für die Konzeptentwicklung (Erwartungssammlung) und die Arbeitshilfen für Projektplanung und Selbstevaluation (Auswertung und Präsentation von Ergebnissen) folgen.

Das Buch enthält auf allen Seiten stichwortartig Inhaltshinweise und hervorgehobene Unterüberschriften und Fallbeispiele/Beispiele sowie Literaturhinweise. Es hat 4 Abbildungen,
4 Tabellen. Außerdem sind 30 ausführliche Arbeitshilfen enthalten, z.B. zu unterschiedlichen Entscheidungssituationen, Klärung von Erwartungen und Zielsetzungen.
Das im Anhang befindliche Glossar (S. 247 – 259) definiert und erläutert Fachbegriffe, auf die im Buch durch „kleine Pfeile“ hingewiesen wird.
Hinweis:
Die Arbeitshilfen können als Word-Datei heruntergeladen werden: www.reinhardt-verlag.de oder www.utb-shop.de).

Bewertung
Zu den Systemtheorien in der Sozialen Arbeit ist mit diesem Buch in der 5. Auflage eine weitere Literaturquelle hinzugekommen. Es ist ein fachlich niveauvolles, anspruchsvolles Buch, mit dem neuen (!) Ansatz, die spezifische Adressengruppe in den Mittelpunkt zu stellen und sich mit den daraus entstehenden Ergebnissen überzeugen zu lassen.
Adressengruppe oder Adressat ersetzen die gewohnten Begriffe Kunde, Klient oder Nutznießer sozialer Dienstleistungen, ohne damit eine besondere Botschaft zu verbinden. Dies erfolgte einzig aus dem Grund der einfachen, prägnanten und klaren Gedankendarlegung gerecht zu werden. Hierin ist die Stärke des Buches begründet. Es ermöglicht Fachkräften in der Praxis nachzuarbeiten, welche Bedingungen (im engeren und weiteren Sinne) zu beachten und auch auszuräumen wären.
Die Autorin richtet das Buch in erster Linie an Studierende der Sozialen Arbeit (Seite 12). Richtig so - das Buch gibt Hinweise, was (Umfang) von Studierenden gelernt werden soll.
An einigen Buchstellen gleicht sich die Autorin mit Standorten anderer Wissenschaftler ab (z.B.: S. Staub - Bernasconi) und den Berufsverbänden (DBSH: Deutscher Berufsverband für Sozialer Arbeit; IFSW: International Federation of Social Workers ab - Seite 87).
Mit der dargebotenen Sichtweise erhält das Buch seinen besonderen inhaltlichen Wert und als Werk einen bedeutenden Rang als Handbuch/Nachschlagewerk.

Zielgruppe
Das Buch ist eine weitere Fundgrube für alle Fachkräfte der Sozialen Arbeit, die sich selbst im eigenen Prozess der Weiterentwicklungen einbringen. Es ist empfehlenswert für Studierende der Sozialen Arbeit und in der Sozialen Arbeit praktisch Tätige.

Fazit
Die Autoren verfügen über eine Fülle von Erfahrungen und Wissen aus praktischer und theoretischer Arbeit. Diese besonders erworbenen Perspektiven zeigen sich in allen Beiträgen. Es wird im Buch eine klare verständliche Sprache angeboten.
Das Buch bereichert die Fachliche Arbeit, stärkt die Fachkräfte und gehört in den „Werkzeugkasten“ sozialer Fachkräfte.

Das Preis-Leistungsverhältnis ist stimmig.

Rezensent
Dipl.-Sozialarbeiter i.R.. Peter Habura, Grevenbroich, NRW, E-Mail: Polly65xx@aol.de