Berg-Peer, Janine: Moderation von Selbsthilfegruppen. Ein Leitfaden.

hinzugefügt: 23-11-2016
Psychiatrie Verlag, 1. Auflage 2016, 96 Seiten

ISBN: 978-3-88414-651-4

„Sprechen wir drüber!“

Mit dieser Aufforderung beginnt der Klappentext des Leitfadens. Und vermittelt damit treffend das Anliegen der Autorin, den Lesern Mut zu machen in Form von Selbsthilfegruppen Gesprächsräume zu finden und zu schaffen. Die Hauptthemen des Buchs sind die Gründung, die Organisation und die Durchführung von Selbsthilfegruppen.

Das Buch besteht aus acht kurzen Kapiteln, in denen die Autorin in verständlicher Sprache wichtige Aspekte rund um das Thema Selbsthilfegruppe darstellt.
Zunächst macht die Autorin deutlich wie positiv Selbsthilfegruppen wirken können in dem sie zum Beispiel Betroffene und Angehörige stärken. Dieser Teil ist so schön und leicht geschrieben, dass ich ihn auch dafür geeignete halte Menschen zu einer Teilnahme an einer Gruppe zu motivieren die zunächst eher ablehnend eingestellt sind.
Das darauf folgende Kapitel bezieht sich auf die Moderation von Selbsthilfegruppen. Es werden verschiedene Formen der Selbsthilfe vorgestellt sowie auf die Bedeutung des Moderators und der Gruppenzusammensetzung eingegangen. Im Teil zur Gründung einer Gruppe werden alle zu beachtenden Punkte von der Suche der Räumlichkeiten bis hin zur Finanzierung abgedeckt.
Anschließend wird die Arbeit in der Selbsthilfegruppe vertieft indem die Ansprüche an die Moderation, ein möglicher Ablauf und die wertschätzende Kommunikation vorgestellt werden. Die letzten Kapitel beziehen sich auf den Umgang mit Konflikten innerhalb der Gruppe und auf heikle Themen wie Sexualität. Begleitet werden die Inhalte von umfangreichen download-Materialien.

In meinen Augen gelang es der Autorin ein Mutmachbuch zu verfassen. Es wird deutlich, dass für die Übernahme einer Moderation oder die Gründung einer Selbsthilfegruppe die eigene Motivation, der Wunsch das zu tun das wichtigste ist. Die Vorschläge und Anleitungen sind praktisch umsetzbar und lassen zugleich genug Spielraum um eigene Ideen zu entwickeln.

Rezensentin: Anna-Lena Mädge