Ingrid Paus-Haase - Heldenbilder im Fernsehen

hinzugefügt: 17-10-2002
Eine Untersuchung zur Symbolik von Serienfavoriten in Kindergarten, Peer-Group und Kinderfreundschaften 1998, 322 S. DM 58.-
ISBN 3-531-13195-8

Die Untersuchungen, die der Arbeit von Ingrid Paus-Haase zugrunde liegen, schließen eine Lücke in der deutschsprachigen Medienforschung. In der Vergangenheit wurde die Rolle der Serien- und Fernsehhelden in der kindlichen Sozialisation sehr vernachlässigt. "Welche Rolle spielen sie in der Auseinandersetzung mit dem eigenen Selbstbild und der sozialen Umgebung?" "Warum wählen Kinder bestimmte Helden und Idole?". Neben der Klärung dieser Fragen wird dem Leser ein Theoriefundament angeboten, welches die Zusammenhänge von Identitätsentwicklung und der kindlichen Medienrezeptionsweisen methodisch erklärt. Dabei geht die Autorin unter anderem auch auf die entwicklungspsychologischen Modelle von Piaget und Erikson ein. In der ausgewogenen Mischung der verschiedenen geisteswissenschaftlichen Disziplinen liegt auch die Stärke dieser Arbeit. Der Leser bekommt ein umfangreiches Werk zur Hand, welches stellenweise schwer verständlich ist und auch einiges an medienpädagogischem Vorwissen bedarf. Allerdings für Personen die sich mit Medienpädagogik befassen, sollte dieses Buch eine Pflichtlektüre sein, da hier Handlungsmuster erklärt werden, welche bisher nur spärlich oder gar nicht beachtet wurden. Kein Einsteigerbuch, aber eine notwendige Ergänzung für alle medienpädagogischen Bibliotheken.

Erschienen im Westdeutschenverlag Verlag Opladen/Wiesbaden.

Rezension von Jörg Warras