Dass die Neuen Medien im heutigen Gesellschafts- und explizit im Berufsleben einen festen Stellenwert einnehmen, ist unumstritten. Ob bzw. in welchem Ausmaß und über welches spezielle Medium die/ der Einzelne daran partizipiert, variiert abhängig von Alter, Geschlecht, Herkunft und sozialem Status.
Gerade im alltäglichen Leben von Kindern und Jugendlichen spielt die Nutzung von Neuen Medien eine bedeutende Rolle. Auf den ersten Blick unterscheidet sich die Teilhabe von Mädchen und Jungen nicht wesentlich voneinander. Beim Zugang zu den Neuen Medien sind jedoch geschlechtsspezifische Unterschiede zu verzeichnen.
Das durch das Sozialministerium des Landes Baden-Würtemberg und dem Europäischen Sozialfonds geförderte Projekt „medi@girls“ möchte einen Beitrag zur geschlechtsspezifischen Medienarbeit mit Mädchen und jungen Frauen im außerschulischen Bereich der Jugendhilfe leisten. Übergeordnete Zielsetzung ist, die Medienkompetenz von Mädchen und jungen Frauen zu stärken. Richtungweisend für „medi@girls“ ist der Ansatz der handlungsorientierten Medienpädagogik und die damit in Beziehung stehende Methode der aktiven Medienarbeit.
„medi@girls – Medienprojekte für Mädchen“ sieht sich als Handreichung für MultiplikatorInnen, die Interesse an innovativen und geschlechtsspezifischen Projekten im Bereich der Neuen Medien haben oder Medienprojekte für Mädchen und junge Frauen in den Bereichen Radio, Print, Text, Grafik- und Bildbearbeitung, Internet oder Mulitimedia planen und anbieten möchten.

Der erste Teil des Buches beschäftigt sich mit theoretischen Grundlagen zum Thema „Medienarbeit mit Mädchen“. Im nachfolgenden umfangreicheren zweiten Teil werden medienpädagogische Projekte, die mit Mädchen im Alter von 10 bis 14 Jahren durchgeführt worden sind, dokumentiert. Die einzelnen Projekte sind in abgeschlossene Kapitel unterteilt und beinhalten Vermittlung von Grundwissen, Checklisten für die notwendige technische Ausstattung, Praxisanleitungen, Linktipps und weitere interessante, projektbezogene Tipps.

Dem Buch „medi@girls – Medienprojekte für Mädchen“ gelingt es, theoretisch/ didaktischen Ansprüchen Rechnung zu tragen und diese in der praktischen Medienarbeit mit Mädchen voll und ganz umzusetzen. Es erschließen sich für die eigene alltägliche Arbeit mit der Zielgruppe neue Impulse, die individuell auf die jeweiligen technischen Gegebenheiten und auf die außerschulische Jugendeinrichtung angepasst werden können. Als außergewöhnlich vielfältig lassen sich die Projekte beschreiben, die in dem Buch aufgeführt werden. Dieses gilt ebenso für die Projektdauer und die Projektkonzepte. „medi@girls“ schließt eine Marktlücke und bringt „frischen Wind“ für interessierte MultiplikatorInnen.

Erschienen im kopaed Verlag

Rezension von Cordula Keim